Partner von Patienten mit HPV-bedingten Tumoren

Früherkennung von HPV16 induzierten Tumoren

Leitfaden zur Erkennung von Risikopatienten

Partner von Patienten mit HPV-bedingten Tumoren

Partner von Patientinnen mit Zervixkarzinom

Partner von Patientinnen mit Zervixkarzinomen erkranken teils bis zu dreimal häufiger an Tumoren im Mund- und Rachenbereich als die Durchschnittsbevölkerung. Abbildung 1 zeigt Studiendaten, erhoben an Partnern von Patientinnen mit Zervixkarzinom in situ und invasiven Zervixkarzinom. Obwohl die Daten offensichtlich sind, werden Partner betroffener Patientinnen selten über ihr Risiko informiert und eine regelmäßige Untersuchung veranlasst.

Insbesondere Tumoren im Rachenraum werden in der Regel im späteren Stadium entdeckt. Ein frühzeitiges Erkennen eines Tumors im Mund- und Rachenraum könnte das Ausmaß der nötigen therapeutischen Eingriffe jedoch mindern.

Die Wahrscheinlichkeit einer Tumorbildung beim männlichen Partner ist noch mehrere Jahre nach der Diagnose des Zervixtumors bei der Patientin erhöht (siehe Abb. 1).

Partner von Patienten mit HPV-bedingten Oropharynxkarzinomen

In der Praxis fallen Partner von Patienten mit HPV16 positiven Oropharynxkarzinom auf, wenn sie wie ihre Lebenspartner ebenfalls an einem HPV16 induzierten Tumor erkranken. Zur Häufigkeit von Krebs im Mund- und Rachenbereich bei Partnern von Patienten mit Oropharynxkarzinomen gibt es noch nicht so viele auszuwertende Daten wie bei Patientinnen mit Zervixkarzinomen und ihren Partnern.

Aufschlussreich ist jedoch eine Genomanalyse innerhalb einer Studie. Bei einem Paar, beide an Oropharynxkarzinom erkrankt, zeigte die Analyse, dass das onkogene Virus in den Tumoren beider Partner genetisch nahezu identisch war.2

Die Zeit zwischen dem Auftreten bzw. der Diagnose der Tumoren bei beiden Partnern kann sehr kurz sein. Die kürzeste Zeitspanne, belief sich in einer Veröffentlichung von Experten der Mayo Klinik US auf 2 Monate.2