Früherkennung von HPV16 induzierten Tumoren:
Leitfaden zur Erkennung von Risikopatienten
Patienten mit Condylomata acuminata
Die Low Risk HPV Subtypen 6 und 11 gelten als die Auslöser von Condyloma acuminata. Eher selten werden Genitalwarzen mit einer erhöhten Erkrankungsrate an Krebs im Mund- und Rachenbereich und in der Anogenitalzone in Verbindung gebracht.
Eine Langzeitstudie über 33 Jahren mit fast 11.000 Patienten mit Condylomata acuminata zeigte, dass Frauen und Männer wesentlich häufiger an Krebs sowohl in der Anogenitalzone als auch im Mund- und Rachenbereich erkranken.
Die männlichen Patienten wurden im Rahmen der Studie durchschnittlich 15 Jahre, die weiblichen Patienten durchschnittlich 13 Jahre gemonitort.1
Ungefähr ein Prozent der Durchschnittsbevölkerung im fortpflanzungsfähigen Alter ist von Genitalwarzen betroffen. Die Behandlung der Warzen erfolgt meist extern und lokal, wenn nötig operativ.
In mehr als einem Drittel der Fälle treten Kondylome nach der Behandlung wieder auf. In der s2k Leitline zu HPV-assoziierten Läsionen der äußeren Genitalregion und des Anus werden als Gründe für das Wiederauftreten genannt:
– HPV-DNA, die trotz Therapie im umliegenden Gewebe verblieben ist
– Infiziertes Gewebe, das nicht komplett entfernt wurde oder eine multifokale Infektion
– Eine Re-Infektion über einen infizierten Partner2
In über 33% der Genitalwarzen bei Männern und in fast 56% der Genitalwarzen bei Frauen werden High Risk HPV Typen gefunden. HPV16 mit seinem hoch onkogenen Potential war dabei der am häufigsten vorkommende Typ. Er war in 16,5% der Genitalwarzen zu finden3 (siehe Abb. 2).